4 Farben für die Drucki
Rette den Offsetdruck in der Reitschule
Projekt Ãœbersicht
Hilfe! Unsere neu gekaufte Occasions-4-Farben-Druckmaschine ist einen Tag vor dem Transporttermin zur Konkursmasse des Händlers geworden. Zehn Jahre lang haben wir dafür gespart und lange nach ihr gesucht. Jetzt müssen wir die Maschine noch einmal kaufen – der Konkursverwalter will 90000 Euro. Um den Offsetbereich in der Reitschule-Druckerei zu retten und weiterhin solidarische und kreative Inhalte zu verbreiten, brauchen wir deine Unterstützung.
Funding goals
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Etappe 1:
30'000 CHF
100% funded
Mit 30'000 Franken ist eines der vier Farbwerke finanziert und somit eine der vier Säulen unserer Finanzplanung gesichert. Insgesamt brauchen wir ca. 120'000, um die Maschine mit ihren vier Farbwerken kaufen, transportieren und installieren zu können. Wir versuchen mit Crowdify, «1000er-Club» und verbleibenden eigenen Mitteln je 30'000 zu decken. Für die restlichen 30'000 nehmen wir nötigenfalls Darlehen auf – je mehr wir mit dem Crowdfunding über den Minimalbetrag von 30'000 hinauskommen, desto weniger Darlehen müssen wir aufnehmen.
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Etappe 2:
45'000 CHF
100% funded
Mit 45'000 Franken ist ein Farbwerk finanziert UND wir können ZUDEM den Transport und die Installation der Maschine bezahlen, die eine Woche Arbeit von zwei Techniker*innen erfordert. Die Etappe ermöglicht es uns, für 15'000 Franken weniger auf die Suche nach Darlehen zu gehen.
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Zieletappe:
60'000 CHF
103% funded
Dank eurer riesigen Solidarität können wir auf Darlehen verzichten und unsere 4-Farben-Maschine wird bald bei uns rattern und die schönsten Drucke ausspucken.
Falls wir mehr als 60'000 Franken sammeln sollten, geht der ganze Überschuss in unseren Solifonds, mit dem wir Druckaufträge von Gruppen mitfinanzieren, die über geringe Mittel verfügen.
Jetzt brauchen wir deine Unterstützung, um diese Maschine noch einmal zu kaufen, aus der Konkursmasse zu lösen und nach Bern zu bringen. Nur so hat der Offsetbereich in der Druckerei Reitschule als weitherum einziger linker basisdemokratischer Druckerei eine Perspektive.
An dieser Maschine zu drucken, bedeutet eigentlich vor allem Brände zu löschen: Es gibt kaum einen Tag, an dem einfach alles so läuft, wie's laufen soll. Dies frustriert nicht nur unsere Menschen, die im Offset arbeiten, sondern beeinflusst auch die Qualität der Druckprodukte. Passerschwierigkeiten (also Verschiebungen im Druck), Farbschwierigkeiten, Verschleiss von Papier und Nerven sind unvermeidlich. Mit einer 4-Farben-Offsetmaschine, bei der reibungslose Tage die Norm sind und Problemtage die Ausnahme, wären die genannten Probleme Vergangenheit. Wir brauchen weniger Papier, weniger Arbeitszeit und weniger Nerven. Dies schlägt sich auch gewissermassen im Preis nieder – und schont Ressourcen.
Zudem: Diese 4-Farben-Maschine gibt uns viele neue Möglichkeiten und eine Perspektive über die nächsten Jahre hinaus. Deshalb haben wir so lange dafür gespart. Wenn wir die Maschine nicht kaufen können, müssen wir den Offsetbereich schliessen und unsere Kund*innen müssen auf grosse Monopol- und Billigdruckereien ausweichen, in denen Ausbeutung, Stress und fragwürdige Werbebotschaften an der Tagesordnung sind. 4 Farben für die Drucki heisst, einen kollektiven, basisdemokratischen und solidarischen Betrieb zu erhalten, der unverschuldet in die Bredouille geraten ist.
Personell gab es immer wieder Veränderungen und Wechsel – aber auch eine Kontinuität, wodurch die handwerklichen Fähigkeiten und Kompetenzen weitergegeben werden konnten. Im Lauf der Jahre ist unser Kollektiv auf acht Personen angewachsen – nicht zuletzt, weil immer wieder unsere Praktikant*innen bei uns hängen bleiben … Alle haben den gleichen Stundenlohn und das gleiche Mitspracherecht.
Trotz aller Veränderungen und Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten ist der Grundgedanke der Druckerei Reitschule konstant geblieben: selbstbestimmtes und kollektives Arbeiten für eine farbigere, ästhetischere und solidarische Welt.
Wir brauchen dafür total 120'000 Franken: Jedes der vier Farbwerke kostet uns 30'000. Unsere Kampagne baut auf vier Säulen, die den vier Farbwerken entsprechen:
1. Eigene Mittel (30'000)
Trotz des Verlustes der bereits bezahlten Summe werden wir auch jetzt noch eigenes Geld an den Freikauf unserer Maschine beisteuern wollen und können.
2. 1000er-Club (30'000)
Wir wollen 30 andere solidarische Kollektive, Wohngenossenschaften, Gruppen, Vereine und Einzelpersonen finden, die uns je 1000.– (oder mehr) spenden. Mehr Infos dazu findest du auf unserer website drucki.reitschule.ch.
3. Stiftungen und Darlehen (0–30'000)
Wir wollen Stiftungen anfragen, ob sie uns in dieser Sache unterstützen. Wenn dies nicht gelingt, werden wir Darlehen aufnehmen müssen.
4. Crowdify-Sammelaktion (30'000–60'000)
Mit dieser Crowdify Sammelaktion hoffen wir mindestens 30'000 Franken zu sammeln, im Idealfall sogar 60'000 Franken. Dann könnten wir auch das dritte Farbwerk über die solidarische Crowd finanzieren.
Riesendank an Aaron Fikatas für das Filmen, Schneiden und die Konzeptualisierung des Drucki-Kollektiv-Videos.
Riesendank an Fred Mader für die Planung und Koordination der Social-Media-Kampagne.
Riesendank an alle Künstler*innen, die uns eine Illustration für die Risographien oder Siebdrucke zur Verfügung gestellt oder exklusiv für die Spendenkampagne gezeichnet haben (siehe Goodies):
Eva Rust, Andreas Lori, Jeanatte Besmer, Daniel Jakob, Mohéna Kühni, Dario Forlin, Leonie Jucker, Florian Albrecht, Seraina Prell, Paolo Riva und Lilo Magento.
Riesendank ans Kulturbüro Bern für die Möglichkeit, die Risodrucke herzustellen, und an Andreas Lori für die fantastische Unterstützung.
Reisendank an Alwin und Oli von der Genossenschaft Tegonal sowie Anna Bürgi von der Prozess-Bar für die Beratung und Unterstützung.
Seit die Reitschule als basisdmokratisches Kulturzentrum existert, gibt es auch ihre Druckerei – also seit bald 36 Jahren. Der Offsetbereich ist das Herz und finanzielle Rückgrat unseres Betriebs. Daneben bieten wir auch Siebdruck, Digitaldruck und Pigmenttintendruck an, dazu kommen Gestaltung, Korrektorat und kleinere Buchbindearbeiten sowie zweimal im Jahr ein Siebdruckkurs, mit dem das Angebot einer Offenen Werkstatt verbunden ist. Wir sind nichtkommerziell ausgerichtet und basisdemokratisch organisiert.
Stella (25) ist gleich nach der Lehre als Offsetdrucker*in zum Kollektiv dazugestossen und nun seit zwei Jahren dabei. Mittlerweile die designierte Social-Media-Person. Mit diesem Crowdfunding wird auch direkt Stellas Spezialgebiet – der Offsetdruck – weiterhin ermöglicht.
Seraina (bald 21) ist eigentlich im Frühling 2023 nur für ein sechsmonatiges Praktikum im Rahmen der Schule für Gestaltung in die Drucki gekommen. Nun ist Seraina immer noch dabei – weil die Drucki Seraina nicht missen will und Seraina auch nicht die Drucki. Seraina zeichnet gerne merkwürdige Geschichten wie diejenige, die der Drucki geschehen ist, in Form von Comics (siehe Videoanimation auf der Startseite).
Luki de la Drucki (50), seit fast 20 Jahren in Bern und in der Reitschuldruckerei, braucht die kollektiven Zusammenhänge, um sich als Alien mit der Welt verbunden zu fühlen.
Luki liebt es mit sensibel expliziten Pinselstrichen Illustrationen zu kreieren, mit sanft aufrührerischen Händen Siebdruck-Farben anzumischen und dann fetischfeinfühligbestimmt mit Gummirakeln übers Sieb zu streichen.
Guilty Pleasures: Buchhaltung und Bäume umarmen
sandra/sary (56), seit 1987 in der Reitschule aktiv, hat 1992 hier den Offsetdruck gelernt, ist aber inzwischen auch ausgebildete Papierrestauratorin und Lektorin/Korrektorin. Ihren gut bezahlten Job als Papierrestauratorin hat sie 2010 gekündigt, um in die Drucki zurückzukommen, weils hier einfach am schönsten ist und ihr Herz hier zu Hause ist. Und da sie weder unterdrückt werden noch unterdrücken will, ist für sie das einzig Logische ein solidarischer Anarchismus, den sie auch zu leben versucht.
Detti (56), seit 33 Jahre aktiv in der Reitschule, davon etwa 25 Jahre in der Druckerei. Er engagiert sich politisch und kulturell in der Reitschule, weil er keinem Chef, keinem Staat und keinem Gott dienen will.
Paolo (37) macht seit 2016 in der Drucki Digitaldruck und noch lieber Siebdruck. Daneben arbeitet er als Lehrer. Wenn noch etwas Zeit bleibt, zeichnet er gerne – am liebsten Schiffe und Lemuren. Paolo empfindet es als grosses Privileg, in einer selbstverwalteten Druckerei arbeiten zu können. Er liebt die kollektive Energie, wenn alle mit anpacken und den Laden vorwärtsbewegen.
Nye (31) arbeitet seit Januar 2022 in der Drucki. Davor hatte er keine Erfahrung in diesem Bereich und das Erlernen der verschiedenen Ebenen in diesem Bereich macht nach wie vor Spass und es ist sehr spannend, all die verschiedenen Maschinen besser kennenzulernen, vor allem in der Weiterverarbeitung, die manchmal echt herausfordernd sein kann. Nebenbei arbeitet Nye auch noch in einem kleinen Bioladenkollektiv in der Lorraine namens Q-Laden und bei Insieme Zürich. Nebst Druckerei ist er in der Reitschule auch noch im Queerfeministischen Raum aktiv und Teil des neu gegründeten Infoladenkollektivs, welches bald wieder die Türen öffnet.
Dome (44), seit 16 Jahren in der Drucki. Er findet: Wir tragen eine andere Welt in uns – lasst uns kollektiv die Utopie ins Hier und Jetzt holen.