Wir tauchen ab auf den Grund des Meeres zu den Meermenschen, Undinen, Nixen und Seejungfrauen. Dort entsteht eine szenisch-musikalische Unterwelt, in der jene schillernden, verführerischen, segen- wie todbringenden Wesen anzutreffen sind. Ihnen haben zahlreiche Komponisten – Dowland und Purcell, Dvorà k, Schubert, oder Debussy und Berlioz – Lieder komponiert. Musikalisch und theatral interpretiert wird eine Welt voller Mythen zur phantastischen Wirklichkeit.
_________________________________
Sirenen verzaubern den Hörenden mit ihren Stimmen und locken herab ins Verderben. Ihre Sprache ist nicht die Sprache des Wortes, sondern die der Musik – die uns fasziniert, eben weil wir sie vernehmen und doch nich fassen können, als ob man Wasser greifen wollte. Nicht alles lässt sich verstehen. In der Tiefe verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität, werden milchig wie Bauplastik, entschwinden im Nebel. Die Tiefe berauscht.
Der Tiefenrausch ist ein rauschähnlicher Zustand, der beim Tauchen in grösseren Tiefen auftauchen kann. Symptome treten sofort auf. Betroffenen Personen leiden unter eingeschränkter Urteilskraft bis hin zur Sorglosigkeit sowie Verlust von Orientierung und Verstand. Der Verstand ist Urheber für Wissenschaft. Sie gibt uns Erklärung und Orientierung in fremder Umgebung. Es heisst, die Menschheit wisse mehr über die Mondoberfläche, als darüber, was sich in den Tiefen der Ozeane befindet. Unerforschtes erzeugt Mythen. Vor einiger Zeit noch leitete das Stichwort «Meermensch» zu Einträgen in Lexika. Paracelsus war überzeugt, dass diese Seelen besassen und Jahrhunderte später schrieb Heinrich von Kleist Abhandlungen über Domestizierungsversuche von Wassermännern und den Gesang von Meerjungfrauen und versuchte ihre Existenz wissenschaftlich zu stützen.
Was ist
erfunden, Mythos?
wahr, Wirklichkeit?
Verlassen Sie mit uns Ihren Verstand.
Versuchen Sie, nicht zu verstehen.
PRODUKTIONSTEAM
mit
Sopran Maja Bader
Schauspiel Graham F. Valentine
Klavier Leonhard Dering
Akkordeon Ina Callejas
Cello Joachim Müller-Crépon
Projektleitung Maja Bader
Regie/Konzept Maja Bader & Leonhard Dering
Musikalische Leitung Leonhard Dering
Dramaturgie Laura Ritzenfeld
Licht Michael Eigenmann