Eine Ambulanz in Bolivien
Zugang zur Notfallversorgung für die Ärmsten in Sucre
In der Stadt Sucre leben ungefähr 300'000 EinwohnerInnen. Bis heute gibt es kein einziges ausgerüstetes und mit Rettungssanitätern ausgestattetes Rettungsfahrzeug. Als Notfallfahrzeuge werden einfachste Transporter wie beispielsweise Pritschenwagen oder Kleinlaster verwendet. Dies hat oft zur Folge, dass sich der Gesundheitszustand der betroffenen Person während des Rettungstransportes verschlimmert, was wiederum die Überlebenschancen reduziert, die Aufenthaltsdauer im Spital verlängert und die Risiken von unumkehrbaren Nachwirkungen vergrössert.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Zentrum des Roten Kreuzes bereits heute Anrufe für den Einsatz von Rettungsfahrten erhält, diese aber mangels eines geeigneten Fahrzeuges nicht übernehmen kann. Dieses Projekt würde die Umsetzung eines real existierenden Bedürfnisses ermöglichen.
Die meisten BolivianerInnen haben keine Krankenversicherung, was den Zugang zur Notfallversorgung für die Ärmsten schwierig macht. Zurzeit verfügt das kleine Zentrum des Roten Kreuzes von Sucre übe einige Untersuchungsräume. Gutherzige Arztpersonen leisten einige Male pro Woche fast kostenlose, medizinische Beratung (der Betrag reicht nicht mal aus, um die eigenen Transportkosten zu decken). Deshalb ist das Rote Kreuz nicht in der Lage, den Kauf eines Rettungsfahrzeuges samt Ausstattung zu finanzieren.
Ausserdem verbieten die Grundprinzipien des Roten Kreuzes, staatliche Unterstützung anzunehmen, um unabhängig zu bleiben.
Das Rote Kreuz ist ein idealer Partner, weil diese Institution in Bolivien seit rund hundert Jahren installiert ist und zum Alltag gehört. Wir konnten uns mit eigenen Augen von der Seriosität der Mitarbeitenden und ihrem Können überzeugen.
Was den Rettungsdienst betrifft, werden freiwillige Medizinstudenten sowie Arztpersonen die Anrufe entgegennehmen. Die Kosten für den Unterhalt des Rettungsfahrzeuges werden durch die Interventionen im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen gedeckt, deren Kosten ihrerseits vom Staat bezahlt werden. Zusätzlich, tragen finanzstarke Verkehrsopfer ihre Unkosten selbst.
Das Verbrauchsmaterial wird auf dieselbe Weise finanziert, wie bei den medizinischen Beratungen im Zentrum des Roten Kreuzes von Sucre.
DAS GESAMMELTE GELD WIRD AUSSCHLIESSLICH FÃœR DAS PROJEKT VERWENDET!
Die Nebenkosten wie Flugtickets, Unterkunft und Verpflegung, Transportkosten etc. werden weder durch die gesammelten Spendengelder noch durch den Verein "En Tandem avec la Terre" gedeckt. Die Nebenkosten werden von unseren privaten Sparen bezahlt.
BUDGET:
Tragbahre: 1‘750 CHF
Defibrillator: 2‘300 CHF
EKG Monitor: 1850 CHF
Sauerstoff und Beatmungsbeutel: 600 CHF
Der Verein En Tandem avec la Terre hat bereits rund CHF 13‘000 an Unterstützung erhalten (verschiedene Genfer Gemeinden, SIG und private Spenden). Dieser Betrag ermöglicht unter anderem den Ankauf eines Occasions-Rettungsfahrzeugs, die Sicherheitsausrüstung, etc. Aber es fehlt uns noch das Geld für den Rest der Fahrzeug-Ausrüstung, ohne dieses können wir es gar nicht in Betrieb nehmen. Helft uns dabei, das Ziel zu erreichen
Im Allgemeinen hat das Personal keinerlei berufsspezifische Ausbildung, um eine Rettungsmassnahme verantwortungsvoll zu leiten. Wie wir vor Ort feststellen mussten, führt dies in der Vor-Hospitalisierung zur Wahrnehmung von Verantwortung, die weit entfernt von internationalen Richtlinien und Gesetzen sind. Zum Beispiel der Fall dieser bewusstlosen Patientin, Opfer eines Motorradunfalls, von der Berufsfeuerwehr übernommen, die mehr als 30 Minuten lang auf dem Rücken liegenblieb, während sie Blut erbrach. Die Grundmassnahme der stabilen Seitenlagerung hätte verhindern können, dass sie ihr eigenes Blut einatmet und auch das Risiko bleibender Schäden hätte verringert werden können.
Da die Unabhängigkeit das entscheidende Kriterium ist, kann das Rote Kreuz nicht von staatlicher Unterstützung profitieren. Das schweizerische Rote Kreuz bietet seine Unterstützung bei öffentlichen Gesundheitsaktionen an, nicht jedoch bei der Entwicklung solcher Projekte wie das unsere.
- Erstens hat sich das Rote Kreuz stark gemacht, eine Art Einfuhrdokument samt Foto von jedem einzelnen Gegenstand zur Verfügung zu stellen, das die Institution als Besitzerin der Ausrüstung ausweist. Eine Kopie von jedem Einfuhrdokument wird zwecks Kontrolle an uns weitergeleitet.
- Weiter haben wir geplant, im Januar 2017 nach Sucre zurückzukehren, um den Fortschritt der Projektschritte festzustellen und bei der Ausbildung des Personals behilflich zu sein.
- Ausserdem ist eine statistische Auswertung sechs Monate nach Betriebsaufnahme geplant, basierend auf den bei jeder Intervention ausgefüllten Fragebogen.
- Erhöhung der Lebenserwartung in der Vor-Hospitalisierungsphase und entsprechende Reduktion der Aufenthaltstage im Spital
- Den anvertrauten PatientInnen eine bessere Entwicklung zu ermöglichen
- Die Ausbildung der MedizinstudentInnen dank dem Umgang mit Rettungsmaterialien und - geräten zu ergänzen.
Wir sind 29 Jahre alt und seit 14 Jahren ein Paar. Anysia ist Lehrerin und Alexi ist Rettungssanitäter. Unser Projekt, unser Traum ist eine Weltumrundung auf unserem Tandem Pino. Wir sind im September 2015 gestartet und haben in Europa, Marokko und Südamerika bereits 11‘000 km radelnd zurückgelegt. Unser Ziel sind Begegnungen und das Teilen mit Menschen auf der ganzen Welt. Nicht nur Alltägliches, ein Lächeln, ein Thé, ein Essen und manchmal die Lust, die Welt zu verändern und damit vor unserer eigenen Haustüre zu beginnen. Für mehr Informationen über unsere Reis: www.anylexi.com. Wir haben den Verein „En Tandem avec la Terre“ im Jahr 2014 gegründet mit dem Ziel, eine oder mehrere Personen oder Gemeinschaften punktuell in ihrem Bemühen zu unterstützen, ein Vorhaben zu einem positiven Ende zu bringen, das eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität herbeiführen soll.