Es war ein spezielles Gefühl am Sonntag durch das Crowdfunding Ziel zu galoppieren. Ich hatte gedacht bis zum Ende der Lauffrist reiten zu müssen, ohne überhaupt zu wissen, ob ich das Ziel erreiche.
Als ich mir diesen Sommer auf Grund der Ausgangslage überlegte, ob ein Crowdfunding vielleicht aus der angespannten Situation helfen könnte, hatte ich keine Ahnung, was das bedeutet. Wir haben familienintern darüber diskutiert, Ideen entworfen und verworfen, waren uns aber einig, dass Crowdfunding durchaus eine gute Massnahme sein könnte.
Mein Wissen über Crowdfunding war darauf beschränkt zu wissen, dass es scheinbar einen wichtigen Coolheitsfaktor hat und zu glauben, dass mühelos grosse Mengen bewegt werden und vor allem Bierbrauereien spezielle Fähigkeiten dafür besitzen.
Meine Vertiefung zum Thema habe ich damit begonnen mich von der «Crowd» an Crowdfunding Plattformen plattdrücken zu lassen. Dann habe ich über alle Tipps und Tricks, to dos und tu das gelesen, viele zu ergreifenden Massnahmen entdeckt, Bilder hier, Filmchen da, Text so und Titel wo, soziale Medien hoch 10, aber trotzdem althergebrachte Plakate und Flyer verwenden und vor allem Familie, Freunde und Bekannte aktivieren und nochmals Familie, Freunde und Bekannte aktivieren – was nur so nebenbei ein leichtes Zweifeln an der Notwendigkeit einer Crowdfunding Plattform weckt...
1. Fazit: um diesen Karren zu ziehen brauche ich einen Haflinger.
2. Fazit: da es an Budget fehlt – ergo Crowdfunding – bin ich der Haflinger.
Meine Tochter Vica und ihr Freund Marlon haben mir bei der Erstellung des Filmkonzepts und dem Filmen geholfen. Den restlichen Aufwand habe ich vorsorglich unter wichtige Erfahrung abgebucht und zuversichtlich über den Umfang hinweggesehen.
Dass ich vor dem Start auf der Plattform so nervös sein würde, hätte ich nicht gedacht. Ich fühlte mich wie ein Rodeo Reiter, dessen Pferd nicht aus der Box raus will, obwohl das Tor offen ist.
Zur Beruhigung habe ich nach dem Startschuss gemäss Ratschlag das erste Goodie selbst gekauft, um das Projekt zu lancieren und war erlöst, als das nächste Goodie nicht von meiner Tochter, meinem Sohn, oder meiner Frau gekauft wurde. Jedes weitere Goodie freute mich ungemein.
Man exponiert sich doch bei so einem Projekt, somit ist auch ein emotionales Auf und Ab während der Laufzeit vorgeplant. Ich sah an bestimmten Tagen wie bei anderen Projekten ganze Herden von weissen Schimmeln die Crowd betanzten, während ich auf einem Esel zu sitzen schien, welcher sich nicht weiterbewegt.
In diesem Zusammenhang sind folgende Zahlen interessant: Projektwebseite Klicks 2004, Booster 36, also knapp 2%.
Aber was zählt: die Crowd gab dem Esel das richtige Kraut und siehe da: crowdified!
Weiteres Zahlenspiel: in der Schweiz werden pro Jahr ca 180 000 Paar Ski verkauft, 2% wären 3600 Paar Ski. Ich bin zufrieden, wenn ich in einigen Jahren 200 Paar pro Jahr verkaufe - etwa 1 Promille - und damit auch meine Entwicklungskosten zum Thema Nachhaltigkeit im Ski Bau finanzieren kann.
Und so bin ich am Sonntag wie König Artus im Film Monty Python und der Heilige Gral, auch bekannt als «Ritter der Kokosnuss» ohne Pferd über die Ziellinie geritten, vielleicht hat sogar jemand mit den Kokosnüssen geklappert, ich hab’s vor Freude gar nicht mitbekommen.
Vielen Dank und einen tollen Tag!
p.s. Heute fehlt ein Foto, stell dir bitte irgend ein oben genanntes Pferd, den Esel, König Artus, oder der das Geklapper von Kokosnüssen vor