Am 5. April wurde ein Artikel über das Projekt Food Save Emmental veröffentlicht:
Im Kampf gegen Food-Waste
Sie retten pro Monat eine Tonne Gemüse
In zwei Kellern in Langnau verkaufen Hannes Bättig und sein Team
vom Verein «Food Save Emmental» regionales Gemüse und Obst. Ein
Grossteil davon ist überschüssige Ware von Bauern, Produzenten
oder Grossverteilern.
Die meisten Supermärkte präsentieren ihr Obst und Gemüse gleich am
Eingang. Die Aufmachung erinnert oftmals an einen kleinen Markt, alles sieht frisch aus. Die Bananen sind noch etwas grün, jede Kartoffel hat ihre gewünschte Grösse, die Äpfel glänzen im Licht. In den
Gemüsekellern des Vereins «Food Save Emmental» sieht es ganz anders aus. Die Ware liegt in dunklen Räumen und sieht nicht perfekt aus. Zu gross, zu klein, zu krumm. Alles wird verkauft. «Lebensmittel, die äusserlich nicht der Norm entsprechen, sind trotzdem brauchbar», sagt Hannes Bättig. Zusammen mit zwei Freunden aus dem Vereinsvorstand hat er das Projekt Gemüsekeller vor drei Jahren ins Leben gerufen.
50 bis 80 Prozent wird gerettet
Ein Ziel des Vereins ist es, dass möglichst wenig Lebensmittel im Abfall landen. Deshalb werden diese in den dunklen, kühlen Kellern gelagert und verkauft, wo sie länger haltbar bleiben. Rund 50 bis 80 Prozent der Ware retten Bättig und sein Team von Bauern, Produzenten und Grossverteilern. «Wir kaufen ihnen den Überschuss ab, den sie nicht brauchen können», so Bättig. Diese Produkte werden von Grossverteilern üblicherweise aussortiert. Einerseits, weil es bei der Präsentation im Supermarkt nicht perfekt aussehen würde. Andererseits aber auch, weil es aufgrund einer abnormalen Grösse beim Transport mehr Platz einnehmen würde oder im Laden nicht zum Stückpreis verkauft werden könnte. Im Gemüsekeller ist die Ware jedoch beliebt: Pro Monat verkauft der Verein rund eine Tonne Obst und Gemüse.
Nicht gewinnorientiert
Ein Teil des Angebots ist «normal», gehört also nicht zum Überschuss
und stammt von regionalen Gemüsebauern. Bättig betont: «Unsere Ware ist immer entweder bio-zertifiziert oder stammt aus unbehandelter Produktion.» Trotzdem biete der Verein das Obst und Gemüse zu tiefen Preisen an. Die Kosten werden gering gehalten durch den kurzen Weg zwischen Produzent und Konsument. «Die Produzenten bringen die Ware meist selbst in den Keller, bei den Grossverteilern holen wir sie ab», sagt Bättig. Dadurch wüssten die Kunden immer, was woher stamme. Lange Transportwege würden wenn möglich vermieden, um Emissionen zu sparen.
Ein grosses Dankeschön an Pia Scheidegger
Journalistin bei BZ Berner Zeitung