Liebe Leser
Die Zeit vergeht wie im Fluge und das Projekt endet in 30 Tagen, knapp die Hälfte ist bereits geschafft! Danke für all eure Unterstützung, für euer Vertrauen!
Die Arbeit hier ist intensiv.Eigentlich getrau ich mich kaum dies zu sagen,denn wenn ich schaue was die Mitarbeiter hier alles leisten, da würde mich wohl manch einer als "Gränni" bezeichnen.Die Arbeitsbelastung ist enorm und es ist einfach nur beeindruckend zu sehen wie sich das Personal jeden Tag erneut diesen Herausforderungen stellt.
Und trotzdem. Für einmal nicht als Pflegender tätig zu sein und die einzelnen Schicksale als "Beobachter" zu erleben ist eine neue Erfahrung.Nicht immer einfach damit umzugehen, gerade wie im Fall von letzter Woche:
Ich filmte ein Kind auf der Intensivstation und als ich genauer hinschaute, da realisierte ich,dass es nicht mehr atmete.Der anschliessende Reanimationsversuch, er verblieb wie so viele hier ohne Erfolg.
In solchen Situationen frag ich mich, wo ist die Grenze, wie weit darf ich als Beobachter solche Situationen auch festhalten?
DIe Realität im Vergleich zu unserer in Europa ist eine andere.Die Kindersterblichkeit ist nach wie vor hoch, die Geburtenrate ebenso.Neues Leben kommt, viel zu junges Leben geht.Die Pflegenden hier,sie sind tagtäglich mit solchen Situationen konfrontiert.Der Verlust eines Kindes,trauriger Alltag.Oft kommen die Patienten viel zu spät ins Spital.Sei es aufgrund finanzieller Ängste, seien es die teils schwierigen Transportwege oder einfach nur die tragische Fehleinschätzung der Gesamtsituation.Sobald man Tanguieta verlässt trifft man auf einfache Bauern die hier unter teils sehr schwierigen Bedingungen leben.Damit meine ich: kilometerlange Spaziergänge um an Wasser zu gelangen, enormer Hitze, dann wieder kilometerlange Distanzen um an Brennholz zu gelangen.Viele sind Analphabeten und
immer noch ein grosser Teil der Kinder geht obwohl die Schule kostenlos ist, nicht zum Unterricht.Dies in Zusammenhang damit,dass die Menschen sehr abgelegen wohnen,die Zugänglichkeit nicht gewährleistet ist.Manchmal wissen sie auch gar nicht, dass die Schule unentgeltlich ist.
Es sind vor allem die Mütter die sich um die Kleinen kümmern.Deshalb hab ich auch dieses Bild
hochgeladen.Es steht sinnbildlich für die Kraft, für die Nähe und enge Verbundenheit die Mutter und Kind hier
leben.Es berührt mich jeden Tag wenn ich wieder erleben darf, unter welch einem grossen Einsatz der Lebensalltag hier gemeistert
wird.Es wird einem nichts geschenkt....
Hier nochmals der Link vom Buch, für alle die sich noch ein genaueres Bild von der Situation machen wollen:
bit.ly
Liebe Grüsse
Jan
PS:
Falls ihr noch Leute kennt,die noch nichts vom Projekt wissen, hier der Link:
www.crowdify.net