Liebe Interessierte
Wir wurden auch schon gefragt, wie sich der Betrag, den wir sammeln zusammensetzt.
Alireza hat ein Asylgesuch gestellt, welches relativ schnell mit der Begründung Kabul sei sicher abgelehnt wurde. Danach ging er zu einem privaten Anwalt, welcher eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht hat. Dieses Geld hat sich Alireza vom Mund abgespart. Diese Beschwerde war ihr Geld leider nicht wert. Der Anwalt war günstig und hat dementsprechende Arbeit abgeliefert.
Obwohl der Bundesverwaltungsgericht dann in einem Grundsatzurteil beschlossen hat, dass eine Rückführung nach Kabul nur in Ausnahmefällen zulässig ist, ordnet sie diese für Alireza an. Die Begründung, er habe eine Schwester in Kabul.
Das SEM glaubt nicht, dass diese Schwester nicht mehr in Kabul lebt. Denn Alireza hat einmal ausgesagt, sie habe ihr Medizinstudium abgebrochen, da sie von den Taliban bedroht wurde und einmal hat er gesagt, sie habe das Studium abgebrochen, da sie geheiratet habe. Nun, beides stimmt! Sie wurde bedroht und beschloss lieber den traditionellen Weg der Ehe zu gehen. Sie lebt nun mit ihrem Mann in einem sehr abgeschiedenen Dorf. Alireza hat so viele Fotos, Urkunden und Bestätigungen eingereicht. Alles wurde mit der Begründung "unglaubwürdig" abgelehnt. Das ist unfair und willkürlich. Andere Asylsuchende erhielten Status F, obwohl in der Begründung stand, dass das SEM ihnen kein Wort ihrer Geschichte glaubt. Die Bedrohung, die Alireza durch die Taliban erfuhr, wurde jedoch nie angezweifelt. Wo ist hier die Logik?
Der neue Anwalt hat nun 3 Gesuche für total 1600.- gestellt. Ausserdem haben wir die Übersetzung der Dokumente bereits finanziert, was nochmals 280.- gekostet hat. Dann muss Alireza dem SEM 600.- Verfahrenskosten erstatten, obwohl er nicht einmal mehr Nothilfe bezieht. Der Rest ist für die Gebühren und Zugtickets nach Zürich.
Im Kanton Solothurn erhält nur Nothilfe, wer in einem Lager auf einem Berg lebt. So verursacht man dem Kanton eigentlich noch mehr Kosten. Da Alireza eine Familie gefunden hat, die ihm in Olten Kost und Logis anbietet, verzichtet er auf Nothilfe und bekommt vom Staat keinen Rappen.
Vielen Dank, dass Sie uns weiter unterstützen und den Link zum Crowdfunding teilen. Es fehlt nicht mehr viel, um die Schulden von Alireza zu begleichen, aber jeder Franken ist wichtig. Tashakor! Danke!