Whim nimmt an der Audition für das neue Bühnenstück SYNCOPE teil. Der junge Choreograph Julius Schwanzenbach gilt seit seinem letzten Stück als Genie. Für die letzte Runde hat er eine spezielle Aufgabe: Während die Tänzer:innen die Choreographie ein letztes Mal tanzen, will Julius über einen geschnipsten Takt das Ein- und Ausatmen der Tänzer:innen kontrollieren. Die Gruppe kämpft sich durch seinen Takt, doch die Pausen zwischen seinem Schnippen werden immer länger und der Tanz entwickelt sich zu einem zehrenden Ringen nach Luft – bis Julius zweifaches Klatschen die Tortur beendet. Als Whim am Abend in ihrer armseligen Wohnung mit ihrem Ex-Freund in Zürich telefoniert, versucht dieser sie zur Rückkehr zu bewegen. Doch Whim will sich nie wieder von ihm manipulieren lassen. Plötzlich bekommt sie eine Mail: Sie und vier weitere Tänzer:innen dürfen in SYNCOPE tanzen.
Nach einem ersten gemeinsamen Treffen beginnt ein kraftraubender Probemarathon für die Tänzer:innen. Julius' seltsamer Ansatz, sie das Stück rauf und runter tanzen zu lassen, verlangt den Tänzer:innen alles ab. Whim kommt jeden Abend mit malträtiertem Körper in die Einsamkeit ihrer Wohnung zurück. Am Abend vor der Premiere stossen die Tänzer:innen und Julius auf das gemeinsam Erreichte an, als plötzlich alle in Ohnmacht fallen – ausser Julius. Völlig desorientiert wachen die Tänzer:innen auf einer gläsernen Plattform auf. Sie alle tragen ein metallisches Halsband und bemerken einen kleinen Einstich an ihren Ellbogen. Über ein Handy heisst sie Julius auf der Bühne willkommen. Er erklärt, ihnen allen ein Nervengift gespritzt zu haben, das ihre Muskeln spastisch verkrampfen lässt. Um zu verhindern, dass das Gift in 30 Minuten ihre Lunge lähmt, müssen sie es über Bewegung abbauen. Julius will, dass sie hierfür das erprobte Stück tanzen. Bei jeglichem Fluchtversuch aktivere er die Halsfesseln, die einen tödlichen Stromschlag senden. Der Vorhang öffnet sich und die Tänzer:innen stehen vor ausverkauften Publikum.
Die Wirkung des Giftes spürend, beginnen sie zu tanzen. Ihre Körper verbiegen und verkrampfen sich und es entsteht ein heftiges Spektakel, das eine sensationelle Leidensperformance bietet. Als das Stück zum Abschluss kommt haben sie alle die Vergiftung übertsanden und werden mit tosendem Applaus überschwemmt – das Publikum hielt alles für reine Performance. Der Applaus scheint die Tortur aus den Gesichtern der Tänzer:innen zu zaubern und auch bei Whim beginnt sich ein Lächeln abzuzeichnen.