verglast
ein Film von Lena Imboden
Projekt Ãœbersicht
Obwohl Alina (28) ihr traumatisches Erlebnis einer Vergewaltigung in ihrem Innern weggeschlossen hat, kommt Mia (8) und zwingt sie, sich dieser zu stellen.
Paul versucht Alina zu bezirzen, will ihr eine gute Vorhand beibringen. Noch bevor Alina sich einlullen lassen kann, taucht Mia wieder auf und zwingt sie dazu, genauer hinzuschauen. «Himmel und Hölle» wird weitergespielt: Dieses Mal muss Alina eine Zahl wählen. Der Glaskasten beginnt sich um die eigene Achse zu drehen, die Scheinwerfer werden umgehauen, alles wird dunkel. Alina realisiert, dass sie alleine ist.
Als Deckenlampen angehen, befindet sich Alina in einem Grossraumbüro. Das Innere des Glaskastens ist ein Büro und Paul ist ihr Chef. Alina fühlt sich in diesem Setting unwohl, weiss aber noch nicht warum. Paul ist dominant, aber nett. Alina weiss nicht, wie sie mit ihm umgehen kann, was sie sagen darf und wie sie seine Blicke deuten soll. Alina lässt sich aber nicht beirren und geht ihrer Arbeit nach. Mia ist wieder da und zwingt Alina weiter in ihre Erinnerungen einzutauchen. Sie schüttet Wasser über Alinas Papiere. Der Glaskasten füllt sich daraufhin mit
weissem Rauch. Kopiergeräusche erklingen. Alina läuft um den Glaskasten. Im Drucker findet Alina bedruckte Papiere, die sie aber nicht lesen kann; Symbolisch für ihre verschwommenen Erinnerungen. Der weisse Rauch hat sich gelichtet und Paul steht wieder mit seinem Tennisball in der Hand im Glaskasten. Alina überkommt Panik. Sie begreift langsam, in welche Richtung dieser Weg gehen soll. Alina kann schwer einen Gedanken fassen. Alina klebt hastig eine bedruckte Seite nach der anderen auf den Glaskasten, sie will Paul nicht mehr sehen und versucht ihre aufsteigenden Erinnerungen abzuschütteln. Doch das Gegenteil ist der Fall. Bilder des sexuellen Übergriffs schauen in Bildform auf Alina hinab. Blicke von Paul auf sie. Alina sackt in sich zusammen. Sie durchläuft den ihr zugefügten Schmerz, die Scham überkommt sie. Verzweiflung.
Mia nimmt Alina an die Hand, sagt ihr, dass sie nichts falsches gemacht hat und sie keine Schuld trägt.
Wie fühlt sich ein sexueller Übergriff seelisch an? Was macht es mit dir, wenn dir (unterschwellig) angedeutet - oder sogar gesagt wird - dass du überreagierst, dass du etwas "falsch verstanden hast" oder einfach gefragt wird: "Warum hast du nicht 'nein' gesagt?"?
Ich möchte diese Fragen nicht zur Debatte des Films machen, sondern den innerlichen Output, die diese Fragen zur Folge haben, darstellen.
Der Glaskasten wird die grösste produktionelle Herausforderung werden und auch die teuerste. Gemeinsam mit Plexiglasspezialisten und unserer Ausstattung haben wir die Pläne für den Bau des Glaskastens angefertig. Dennoch brauchen wir eine grosse Menge an Plexiglas, Aluminiumprofile und Holzverkleidung, sowie eine Menge Arbeitsstunden und Transportmöglichkeiten, um diesen Kubus zum stehen zu bringen.
Drehbühne
Der Glaskasten soll auf einer Drehbühne stehen, um sich von Szene zu Szene den neuen Räumlichkeiten zuwenden zu können. Diese Drehbühne müssen wir kostenpflichtig ausleihen, sowie Transport und Aufbau (inkl. das Legen eines geeigneten Bodens dafür) bezahlen.
Raum
Für die Umsetzung diese Filmes brauchen wir eine grosse Räumlichkeit, in welcher wir den Glaskasten, die umliegenden Räumlichkeiten, sowie die gesamte Produktion unterbringen können.
Laufende Kosten
Ausserdem generiert eine Filmproduktion auch immer weitere laufende Kosten, wie das Catering, Fahrspesen oder auch Equipmentmiete.
Lena Imboden - Regie
Lena ist 1992 in Zürich geboren. Nach abgeschlossenem Bachelor-Studium an der Universität Zürich (Erziehungswissenschaft und Filmwissenschaft) zog es sie zwei Jahre in Produktionsbüros wie Mediafisch (TV) und Condor Films / Faro TV. Dort konnte sie als Produktionsassistentin und -koordination und Junior Realisatorin arbeiten. Durch die Realisierung von 8 Kleingeschichten für den Prix Courage wurde die Liebe zu Regie bei Lena entfacht. 2018 hat sie sich erfolgreich bei der ZHdK für den Bachelor in Film beworben. Im Sommer 2019 hat sie als Produktionskoordination für die Webserie Nr.47 (SRF) gearbeitet. Anfang 2020 durfte sie in Dresden am Staatsschauspiel eine Hospitanz in der Dramaturgie bei Macbeth absolvieren.
Pascal Kohler - Bildgestaltung
Pascal wurde 1994 in Zürich geboren. Er begann eine kaufmännische Ausbildung in Zürich und wechselte danach an das Kings College in Los Angeles. Nach seiner Rückkehr arbeitete er bei verschiedenen Schweizer Produktionsfirmen wie Condor Films, Rosa Films, Marken Film, Chocolate Films und startete 2018 in den Film BA an der ZHdK. Die Realität, in ihrem vergänglichen Sein festzuhalten, fasziniert ihn. Visionen und Intensionen aus Regieköpfen herauszulocken gehört für ihn zur Schönheit seiner Arbeit.
Milena Wayllany - Ausstattung
Ist in einer multikulturellen Familie aufgewachsen (Schweiz/Bolivien/Österreich//... und sich daher schon von klein an gewöhnt in Extremsituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und die Welt nicht nur aus einem Winkel zu sehen. Sie weiss, dass es immer eine Lösung gibt. Ganz im Stil von "Todo es possible, nada seguro."
Lauro Jenni - Produktion
Nach einem Jahr Praktikum und zwei Jahren als Mitarbeiter bei PANIMAGE GmbH an der SRF-Serie WILDER (Staffel 1-3) als Produktionsassistenz, Postproduktions-Supervisor und Schnittassistenz, sowie nach einem Jahr Filmwissenschafts- und Kommunikationswissenschaftsstu... an der Universität Zürich, studiert Lauro Jenni seit dem Herbst 2020 Creative Producing im Master an der Zürcher Hochschule der Künste.
Nebenbei ist er als Produzent bei IVY FILMSTUDIO und realisiert dort kommerzielle Projekte sowie Kurzfilme, und arbeitet weiterhin als freier Mitarbeiter für PANIMAGE GmbH und weitere Zürcher Produktionsfirmen.
Ich bin eine junge Filmemacherin und möchte mich mit diesem Film in der Filmwelt positionieren. Mir ist es wichtig, Geschichten zu erzählen, die Menschen berühren und sie zum Nachdenken bewegen.
Die #metoo Debatte ist eine sehr wichtige Auseinandersetzung in unserer Gesellschaft. Sie hat dazu geführt, dass viele verstummte Frauen*/Männer* sich gewagt haben zu sprechen, sich ihrer unbegründeten Scham zu stellen und ihre Geschichte zu erzählen. Praktisch jede*r hat so eine Geschichte erlebt und jede Geschichte soll – und muss – gehört werden, nur so werden wir immer wieder von neuem mit dieser schmerzhaften Realität konfrontiert. Nur so lernen wir mit dem Thema angemessen umzugehen und nicht die Schuld in der Überlebenden, sondern im Täter, zu suchen. Ein Umdenken muss stattfinden.
Ich möchte zu diesem Umdenken beitragen und eine neue Sichtweise auf dieses Thema einnehmen: Indem ich der inneren Gefühlswelt eine Sprache gebe.