Crowdified! Dieses Projekt wurde am 06. August 2021 erfolgreich finanziert. Danke an all die 51 Boosters, die dies möglich gemacht haben!!

Hilfe für Sansibar

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Furaha ya Zanzibar
Furaha ya Zanzibar Zürich, CH

Projekt Ãœbersicht

Aktuell sammeln wir Hilfsgüter für Familien und Kinder auf Unguja/Sansibar. Um die Versendung nach Sansibar sicherzustellen, brauchen wir eure Hilfe! Durch eure Spende wird die Versendung der Hilfsgüter und die Ankunft in Sansibar bis Ende Oktober 2021 sichergestellt. Jede kleinste Spende hilft den Menschen vor Ort. Asante Sana

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Furaha ya Zanzibar

Was bisher geschah…

Unsere 35 Pakete wurden am 26.8.21 in Zürich abgeholt und nach einer kurzen Zwischenlagerung am 6.9.21 auf grosse Reise geschickt.
Nun ist bereits schon wieder einige Zeit vergangen. Gerne wollen wir euch anhand eines Tagebuches informieren, was in der Zwischenzeit geschah.


1.9.21
Zürich – Sansibar, nach 6.669,67 km Luftlinie landeten wir sicher auf der Insel.
Endlich ist der Tag gekommen, auf den wir sehnlichst gewartet und hingearbeitet haben.
Nach einer herzlichen Begrüssung versuchten wir uns erst einmal zu entspannen, bevor voraussichtlich am 8. September die Hilfsgüter ebenfalls auf der Insel eintreffen werden. Wir sind gespannt, was alles auf uns zukommen wird und freuen uns auf das Abenteuer.
Unseren ersten Tag verbrachten wir in Stone Town, der Altstadt von Sansibar City. Sansibar City umfasst mehrere Distrikte und zählt im Jahr 2012, 501 459 Einwohner. Stone Town ist der bekannteste Stadtteil der Inselhauptstadt.
Die sansibarische Kultur ist stark beeinflusst durch arabische, indische und andere asiatische Einflüsse, welche bis heute noch erhalten sind. Mit dem Kolonialismus wurden auch westliche Elemente, die sich unter anderem in der Architektur widerspiegeln, in die Kultur aufgenommen. Die Insel mit einer Fläche von 2.461 km², ist vor allem durch ihre atemberaubenden Strände und historischer Vergangenheit bekannt. Etwa um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Sansibar der weltgrößte Produzent von Gewürznelken und die Stadt der größte Markt für den Sklavenhandel an der ostafrikanischen Küste.

2.9.21
Von dem Stadtteil Stone Town, welcher seit 2000 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht, fuhren wir eine Stunden Richtung Osten. In Jambiani, am wundervollen türkisblauen Strand, haben wir uns ein Haus gemietet. Es verfügt über genügend Platz, um alle Pakete nach Ankunft zu lagern und auszusortieren.

8.9.21
Nach dem morgendlichen Tracking der Pakete und der Sicherstellung, dass unsere Pakete in Sansibar angekommen sind, machten wir uns auf den Weg zum Abeid Amani Karume Flughafen. Angekommen ging es gleich von einem Office ins nächste.
Der Start unserer Mission machte anfänglich einen einfachen und reibungslosen Eindruck. Ein fehlendes Dokument verhinderte jedoch, dass wir die Pakete am heutigen Tag mitnehmen konnten.
Somit machten wir uns nach 7 Stunden mit einem erhaltenen Schreiben anstatt unseren Paketen auf den Weg nach Hause.

9.9.21
New Day - new luck!
Ein neuer Versuch, unsere Pakete mit nach Hause zu nehmen. Bereits früh morgens fuhren wir in die Hauptstadt und verbrachten auch heute wieder den Tag mehrheitlich in verschiedenen Offices rund um Stone Town. Die Papiere lagen zwar bereit, doch hatten wir noch offene Fragen zum eigenen Verständnis von administrativen Vorgängen. Diese konnte uns nicht einmal der vermeintliche Manager beantworten. Somit verging erneut einen Tag, an welchem wir ohne Pakete nach Hause fuhren.

10.9.21
Last but not least!
Der dritte Tag brachte Klärung und wir waren endlich in der Lage, unsere Pakete am Flughafen entgegen zu nehmen. Nach einem Security-Check stand dann innerhalb kürzester Zeit der Transporter, welchen wir kurz zuvor noch am Strassenrand organisiert haben, ebenfalls bereit. Nun konnte das Abenteuer Rückreise nach Jambiani mit all unseren Paketen erfolgen.
Überglücklich, dass der Transport und die Rückreise so reibungslos verlaufen sind, begaben wir uns in unser Beach Office, wo wir auf die erfolgreiche Ankunft angestossen haben. Nebenbei waren wir jedoch noch tätig und haben alle Dokumente archiviert und unsere Budgetplanung auf Vordermann gebracht.

12.9.21
Nun haben wir 35 Pakete bei uns in Jambiani. Jetzt heisst es, die Pakete und alle Hilfsgüter für die verschiedenen Institutionen und Personen zu sortieren.
Der Anblick der überaus grosszügigen Spenden überwältigt uns jedes Mal aufs Neue.
Können wir mit all den vielen Hilfsgüter unseren Support auf der Insel ausweiten?

14.9.21
Bevor wir uns an die Verteilung der Hilfsgüter machen, wollten wir die Schulen besichtigen und mit den Lehrerinnen ins Gespräch kommen. Somit begaben wir uns auf den Weg Richtung Sansibar Stadt, wo wir die Venus Academy und die Primary Kidongo-Chekundu besuchten. Die beiden Schulen liegen in der Region Mjini Magharibi.
Kurz nach Ankunft wurden wir innert kürzester Zeit von unzähligen Kulleraugen und fröhlichen Gesichtern vor der Venus Academy begrüsst. Beim ersten Durchgang durch den Kindergarten zählten wir ungefähr 80 Kinder, welche auf vier verschiedene Klassen verteilt waren.
Vor ein paar Tagen dachten wir noch, wir können die Unterstützung mit den Hilfsgütern ausweiten. Doch heute, mit dem Anblick aller bedürftigen Kinder, änderte sich dies schlagartig. Haben wir überhaupt genügend für all die Kinder im Kindergarten?
Als wir dann noch die Primarschule Kidonge Chekundu besuchten, machte es uns bedrückt, nicht alle Kinder gleich unterstützen zu können.
Auf Sansibar lebt ein ausgeprägt hoher Kinderanteil und deren Bedürftigkeit ist enorm. So sitzen 5 Kinder um ein Notizbuch und lösen die Aufgaben. Der Stift und die Schulbücher werden geteilt. Es brauchte eine Weile bis wir uns wieder gesammelt haben.

15.9.21
Wir waren noch lange nicht fertig, die Pakete auszupacken. Nun wollten wir uns aber ein genaueres Bild von all den Hilfsgüter machen. Auch wenn wir die Hilfsgüter selber gepackt haben, war es für uns schwierig, die Menge der gesamten Spende abschätzen zu können.
In den noch geschlossenen Paketen befanden sich weitere unzählige Stifte, Schreibmaterialien, Notizbücher, Spielsachen und Bücher. Unser ganzes Wohnzimmer war voll mit Schulmaterialien. Wooow.
Als dann alles ausgepackt war, war unsere Ernüchterung des Vortages gelegt. Nun sind wir bereit. Es kann losgehen, einigen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

16.9.21
An der Venus Academy angekommen, wurden wir von unzähligen SchülernInnen vor der Schule begrüßt. Die Freude und die Aufregung der Kinder zeigten sich mit lautem Geschrei, Umherspringen und vielen High fives. Nachdem die Begrüssung einige Zeit angehalten hat, brachten die Lehrerinnen wieder etwas Ruhe ein. Doch sobald die Kinder all die Schulmaterialien gesehen haben, konnten sie kaum stillsitzen. Zusammen mit den Lehrerinnen versuchten wir die Verteilung so strukturiert wie möglich durchzuführen.
Die Aufregung war bei allen Beteiligten riesig, angefangen bei den Kindern bis hin zu den Lehrerinnen und uns. Der Raum war mit so vielen Emotionen gefüllt. Wir waren sehr berührt von der Freude und Dankbarkeit dieser Kinder, auch wenn es für alle immer mal wieder überfordernd war.
Zum Abschied sangen uns die Kinder noch ein Lied vor, welches sich um die Venus Academy handelt und bedankten sich herzlich. Wir verliessen die Schule vollgeladen mit all dieser Energie und Freude.
Der Zeitplan war eng, daher machten wir uns kurze Zeit später zur Primarschule Kidonge Chekundu. In der Primarschule angekommen, erhielten wir eine Führung über das gesamte Schulgelände, wo wir auch die verschiedenen Klassen besuchen durften.
Wie zuvor war auch hier die Freude der Kinder überwältigend. Lautes Geschrei und Willkommensgrüsse hallten über das gesamte Schulgelände. Zum Schluss richteten wir im Kofferraum des Autos eine kleine Bücherei ein, wo sich die LehrerInnen und Menschen in der Umgebung bedienen konnten.

19.9.21
Unser Auto ist vollgepackt mit Hilfsgütern für die Familien im Dorf «Kichwele». Da wir so viele gespendete Materialien hatten, mussten wir die Verteilung auf 2 Tage aufteilen.
Bis an den Anfang des Kichwele Waldes konnten wir problemlos mit dem Auto hinfahren. Danach liess der Weg eine Zufahrt mit unserem grossen, vollgeladenem Auto nicht mehr zu. Somit wurde auf einen Wagen, welcher von einer Kuh gezogen wurde und ein Mini-Laster umgepackt. Von da an ging die Reise auf holprigem Naturweg weiter. Die Kartonschachteln haben bereits schon einen langen Weg hinter sich, daher sind die Pakete schon recht mitgenommen und fallen fast auseinander. Wir hofften, dass sie den Weg bis zu dem Dorf halten werden. Auf dem holprigen Weg fielen immer wieder Pakete vom Wagen. Die Kinder, welche uns bereits feierlich begleiteten, halfen uns alle Pakete wieder einzusammeln und sicherten diese erneut auf dem Wagen. Wir hatten einen grossen Spass zusammen. Durch die wunderschöne grüne Landschaft voll mit Bäumen und verschiedensten Gemüsefelder, ging es im Schritttempo zur geplanten Verteil-Stelle im Dorf. Unterwegs rannten immer mehr Kinder über die Felder und begleiteten uns mit riesiger Vorfreude.
Angekommen an der Verteil-Stelle im Dorf wurden wir von verschiedenen Familien und weiteren Kinder erwartet. Die Kinder sprangen umher; Aufregung machte sich breit. Natürlich wollte jeder den Paketen am nächsten sein. Als nach einer Zeit Ruhe einkehrte, begann die Verteilung. Schnell vorbei war es mit der Ruhe und der Ordnung. Alle standen plötzlich voller Erwartungen vor uns und teilten uns mit, was sie benötigen. Das sonst so gewöhnliche Pole Pole (langsam, langsam) war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr spürbar. Wir überliessen die Verteilung unserem einheimischen Freund und nahmen neben den warteten Frauen am Boden Platz. Unser Freund, der nun die Verteilung koordiniert, kam selber mehrmals an seine Grenzen mit den vielen Menschen um ihn herum. Immer mal wieder kam ein Kind und schaute uns ganz erstaunt an. Ihre Kulleraugen und das herzerwärmende Lachen brachten unsere Herzen zum schmelzen. Ein Moment purer Harmonie. Die Lautstärke im Hintergrund konnte jedoch nicht überhört werden. Wir schauten dem hektischen Vorgehen zu und gaben uns, wenn nötig immer mal wieder ein. Nach gut zwei Stunden wurde das letzte Stück verteilt. Die Erschöpfung aber auch die Dankbarkeit und Freude waren bei allen Teilnehmern sichtbar.
Als Dankeschön für all die Hilfsgüter kochten die Dorfbewohnerinnen für uns das typische Gericht; Reis und Bohnen. Hungrig nahmen wir das Essen, wie es in Sansibar üblich ist, mit unseren Händen und am Boden sitzend ein. Die InselbewohnerInnen besitzen nicht viel und trotzdem wollten sie sich erkenntlich zeigen. Daher war es ihnen äusserst wichtig, uns vor Abreise Zuckerrohr als weiteres Dankeschön zu schenken. Ein aufregender Tag neigte sich dem Ende zu.

29.9.21
Wir haben immer noch weitere Kartonschachtel voll mit Baby/Kinderkleider und Plüschtiere. Somit entschieden wir uns, unsere Nachbarsfamilien ebenfalls eine Freude zu bereiten. Wir luden mehrere Frauen zu uns nach Hause ein und verteilten die restlichen Hilfsgüter. Überglücklich verliessen die jungen Frauen, mit vollgepackten Säcken auf dem Kopf tragend, das Haus. Als Dankeschön wurden wir zum Abendessen und sogar zu einem Morgenessen eingeladen. Dieses Zeichen der Dankbarkeit und dem Zurückgeben erlebten wir bei all unseren Verteilungen und rührt uns zutiefst. Die Geschenke gingen von Zuckerrohr über frischen Oktopus bis hin zu verschiedenen Einladungen für ein gemeinsames Essen.
Berührt von all den Emotionen und Begegnungen, werden wir nun eine Pause mit der Verteilung einlegen und die ganze Aufregung sacken lassen. Die medizinischen Produkte werden wir zu einem späteren Zeitpunkt verteilen.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Romina&Cornelia
Furaha ya Zanzibar
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