Vor zwei Jahren bekam ich die Chance den einzigen Walenstadter Weinbaubetrieb mit eigenem Keller für 25 Jahre zu pachten. Ein Weinbaubetrieb aus vierter Generation mit sehr bewährten Standorten. Ich wagte den Schritt in die Selbständigkeit.
In meinem Firmennamen „WeinPur“ zeigt sich zum einen meine Freude als Winzer – der Weinbauer - und zum andern der pure Wein, der aus einer ganzheitlichen und biologisch- dynamischen Arbeitsweise entsteht.
Dies ist auch meine Philosophie. Ich bin überzeugt, dass ein biologisch-dynamischer Anbau Zukunftsperspektive hat, und darum ist es mir ein Anliegen, mein Wissen in diesem Gebiet später einem Lehrling weitergeben zu können.
Zum Projekt:
Die Lage Seemühle: mit Mittelmeerklima und direkter Lage am Walensee. Es wachsen wilde Feigenbäume, Kiwis und Palmen über wintern gut an dieser ausgeglichenen sonniger Lage. Die steilen Terassen mit Trockensteinmauern des alten Kalkbergwerks und der Kalkmühle, welche daher auch der Name Seemühle oder Kaliforni ( Kalkofen) haben sind mit Pinot Noir, Cabernet Jura, Sauvignon blanc , Riesling und Chardonnay bestockt. Spezialitäten, welche auf den kalkhaltigen Böden ein ideales Terroir finden.
Für Walenstadt hat dieser Ort Geschichte. Mein Anliegen ist es, die Geschichte weiter zu schreiben mit vorzüglichen Weinen und auch einen Wert für die Öffentlichkeit zu schaffen.
Für die Öffentlichkeit habe ich zusammen mit meiner Lebenspartnerin Eleni Meyer den Weingarten Kaliforni eingerichtet, den wir für unsere Gäste auf Anmeldung öffnen. Sie geniessen dort die Aussicht auf den See in 50 Schritt Strandnähe und den Blick über die Reben auf die steilen Felswände der Churfirsten während einer Degustation und kleinen Deilkatessen.
Die Lage Fürscht: eine Steillage mit Trockensteinmauern und Treppen, Grossterassen und Stickelrebenanbau . Hier reift der Pinot Noir für den Fürscht Barrique. In dieser Steillage sind grösstenteils keine Maschinenarbeiten möglich. Die meisten Arbeiten übers Jahr werden in aufwendiger Arbeit von Hand erbracht. Und gerade deshalb ist der Fürscht qualitativ führend und dazu ein Kleinod fürs Auge der Anwohner und Spaziergänger.
Zudem bewirtschafte ich im bündnerischen Zizers knappe 20 Aaren Pinot Noir, welcher sich auf kiesigem Rüfenböden zusammen mit dem Traubenkocher (Föhn) anders entwickelt und im Barrique ausgebaut einen feinen und tiefgründigen Pinot Noir ergibt.
Dass sich diese wunderbaren Lagen, trotz aufwendiger Produktion positiv im Endprodukt auszeichnen, hat sich bereit bewährt. Drei meiner Weine sind laut der schweizerischen Weinzeitung in den letzten beiden Jahren in die „hundert schönsten Schweizer Weine“ nominiert worden.
Zum Kampf
Durch das schwierige klimatisch bedingte Rebjahr 2016 kam meine Ernte in Gefahr.
Anfangs Mai brachte der Frost in Zizers und im Fürscht einigen Schaden. Die Seemühle hatte Glück dank dem See der die Temperatur anheben konnte.
Die fast täglichen Regengüsse während des Sommers, hielten uns andauernd auf Trab mit Pflanzenschutz vor Pilzinfektionen im Rebberg.
Im September kamen dann noch ein Hagelschaden in Zizers und zum Glück nicht eine all zu grosse Population Kirschessigfliegen ins Spiel....
Trotz schlechter Ausgangslage konnte ich zusammen mit meinem Team und hohem Einsatz eine qualitativ gute Ernte einbringen, allerdings mit 30% Verlust. Um den bereits bestehenden Nachfrage gerecht zu werden musste ich diese Menge Trauben dazukaufen.
Aufgrund der intensiven Arbeit im Rebberg fehlte mir die Zeit für die Kundenbetreuung und Vermarktung,
Ich hatte mehr Ausgaben im Rebberg und Personal, einige Schäden mit Reparaturen der älteren Maschinen und Einbruch im Umsatz.
All dies wirkt sich nun negativ auf die Liquidität des jungen Betriebes aus.
Da der Betrieb erst in der Aufbauphase steht und teure Bankkredite dem Betrieb mehr Schaden als nutzen, fehlt der finanzielle Rückhalt, den aufwendigen Jahrgang 2016 zu überstehen. Dringend braucht der Betrieb Liquidität um all die laufenden Kosten decken zu können. Die Weinproduktion ist ein mehrjähriger Prozess. Ein Jahr im Rebberg, bis zu einem Jahr im Keller und dann noch die Zeit bis der Kunde das Produkt geniesst. Erst dann wird wieder neu bestellt. In den Fässern sind zur Zeit die sehr guten Jahrgänge 2015 bereit für den Verkauf.
Bis der „feine Tropfen“ beim Kunden ist, fehlen mir mindistens 60’000 Franken um die laufenden Kosten wie Löhne, Flaschen Etiketten usw. zu Decken.
Und jetzt kommt Ihr ins Spiel:
Mit einer finanziellen Unterstützung helft Ihr nicht nur meinem jungen Betrieb in dieser schwierigen Aufbauphase durch zu kommen sondern auch die lange Tradition des „Stadtner“ Weins aufrechtzuerhalten.
Ich danke jedem einzelnen für seine Unterstützung und würde mich sehr freuen euch auf dem Weingut bei einer Degustation, einem Glas Wein oder einfach so, im Weingarten Kaliforni begrüssen zu können.